Letzter Einsatz: >Brandeinsatz - Brandmeldeanlage ausgelöst < am 28.03.2024 um 11:27 Uhr

Arnsberg. Die Feuerwehr Arnsberg hat wieder mit dem praktischen Übungsbetrieb begonnen. Allerdings nur im kleinen Rahmen – wegen der Pandemie. Seit über einem Jahr stand der ansonsten wöchentliche Übungsdienst still. Zu groß war die Gefahr, die Einsatzfähigkeit der Wehr durch mögliche Corona-Infektionen innerhalb der Mannschaft zu gefährden. Unsere Zeitung besuchte stellvertretend für alle Feuerwehr-Einheiten in der Stadt eine Gruppe des Löschzugs Arnsberg. Ort des Geschehens: Der Vorplatz des Anglerheimes in der Wolfsschlucht unweit der Ruhr.

Kurz nach 19 Uhr treffen eine Löschgruppe in der Stärke 1:8 mit Tanklöschfahrzeug, Typ TLF 3000, und Einsatzleitwagen am Anglerheim ein. Eine Gruppe, das sind acht Feuerwehrleute plus ein Gruppenführer. Dieses Amt bekleidet an diesem Abend Unterbrandmeister Mark Schroller, der eigentliche Leiter der Mannschaft, Brandmeister Axel Hesse, ist beruflich verhindert. Dass die neun Einsatzkräfte mit zwei Autos anrücken, hat seinen Grund. „Trotz Maskenpflicht wollen wir auch in den Fahrzeugen Abstand halten und nicht so nah zusammensitzen“, erklärt Arnsbergs Löschzugführer Rolf Hesse, der bei dieser Übung die Aufgabe des Maschinisten übernommen hat und die Technik des Tanklöschfahrzeugs bedient. Nach der Aufforderung „Absitzen“ treten Angriffs-, Wasser- und Schlauchtrupp sowie Maschinist und Melder neben dem Fahrzeug an. „Angriffstrupp mit 1. C-Rohr zur Brandbekämpfung vor, Wasserentnahme über offenes Gewässer“, gibt Übungsleiter Mark Schroller den Einsatzbefehl. Dann geht alles ganz schnell, eine Schlauchleitung wird mit einem Saugkorb vorneweg zur nahegelegenen Ruhr verlegt, die Feuerlöschkreiselpumpe des Löschfahrzeugs läuft auf Hochtouren und Minuten später ertönt der Ruf „1. Rohr Wasser marsch“. Wenn die Pumpe auf Höchstlast fahre, könne sie 2000 Liter Wasser pro Minute bei einem Druck von 10 bar zum Brandherd fördern, erklärt Maschinist Rolf Hesse. Erstmals im Übungseinsatz ist der neue „Schwimm-Saugkorb“, mit dem seit einiger Zeit alle Einheiten im Stadtgebiet ausgerüstet wurden. Vorteil sei, so Hesse bei der anschließenden Einweisung in das neue Gerät, dass dieser Saugkorb durch ein schwimmfähiges Plastikgehäuse nicht zu tief in den Fluss oder Löschteich eintaucht und somit die Gefahr des Verstopfens durch Blätter, Schlamm oder Unrat verhindert würde. Nach einer knappen Stunde ist am Anglerheim Übungsende. „Endlich mal wieder rausgefahren“, sagt ein Feuerwehrmann beim Schlaucheinrollen - denn man habe immerhin 14 Monate „auf dem Trockenen gesessen“.

Wichtig seien diese Übungen mit anschließender Einweisung, so erläutert Basislöschzugführer Stefan Beule später im Gespräch, besonders für die neu hinzugekommenen Kameraden. Denn erfreulicherweise habe die Feuerwehr während des Lockdowns einiges an Nachwuchs bekommen. „Durch Corona bestand für die neuen Feuerwehrleute bisher keine Möglichkeit, mit der Ausbildung zu beginnen. Wir haben nun eine Kompaktausbildung entwickelt, damit die ‚Neuen‘ schnellstmöglich beim Einsatz mit ‚ins Rad greifen können‘“, so Stefan Beule, der als Leiter des Basislöschzuges 2 für die Einheiten aus Arnsberg, Breitenbruch und Wennigloh verantwortlich ist. „Unsere Feuerwehrleute sind auf einem guten Ausbildungsstand und freuen sich auf den Neustart“, weiß Stefan Beule. Denn nur durch das immer wieder Auffrischen von Wissen durch Übungen könnten die Einsatzkräfte auf dem neuesten Stand sein und im Einsatzfall auch unter höchstem physischem und psychischem Druck gute Arbeit abliefern.

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